Meine vegane Berlin Reise Jänner 2014
Auf meiner Berlinreise im Jänner lag mein Hauptaugenmerk auf das Erkunden der veganen Szene in dieser wunderbaren Stadt. Da es meine erste Reise dorthin war, habe ich mich im Vorfeld über angesagte vegane Lokale und Restaurants informiert und mir einen Plan zurechtgelegt. In der Praxis konnte ich diesen Plan natürlich nicht ganz abarbeiten, die Zeit ( 8 Tage) war einfach zu kurz und ein bisschen Kultur wollte ich auch genießen 🙂
Der erste Tag ( Dienstag 14.01.) war angefüllt mit durch die Stadt schlendern und gegen die Müdigkeit ankämpfen die das sehr frühe Abflugdatum von Wien (6:35) hervorgerufen hatte.
Am 2.Tag ( Mittwoch 15.01.) steuerte ich das FRECKLES in Kreuzberg an. Dieses existiert seit 10.03.2012. Ein tolles, kleines Lokal, das dazu einlädt mit seinen FreundInnen auch länger sitzen zu bleiben. Die Kirsch-Sahne-Torte um € 3,- ist mega lecker. Leider hab ich vergessen ein Foto davon zu machen.
Am Abend habe ich mich mit meinem ältesten Sohn der in Berlin lebt getroffen um im indischen Restaurant SATYAM essen zu gehen. Ein absoluter Geheimtip. In der Gorthestraße 5 gelegen ist es zwar ein bisschen versteckt, aber doch mit Öffis und einem kurzen Fußmarsch gut zu erreichen. Die Gerichte, auf der Karte mit einem V gekennzeichnet, sind vegan. Die anderen können fast alle auf Wunsch vegan zubereitet werden. Es herrscht eine ruhige, fast schon meditative Atmosphäre, die Bedienung ist kompetent und sehr freundlich. Das Essen ist lecker und ausreichend, die Preise leistbar. Ich hatte Soya-Tikka-Spezial ( € 7,80) und war pappvoll.
3,Tag ( Donnerstag 16.01.)
Merein erster Weg führte mich ins TIGERTÖRTCHEN, ein kleines verstecktes Lokal in der Nähe vomAlexanderplatz. Leider gibt es dort insgesamt nur 4 Sorten vegane Cup Cakes und davon täglich nicht mehr als 2. :-(. Es ist zwar möglich seinen Cafe mit Soyamilch zu bekommen, heiße Schokolade allerdings nicht da das Schokopulver nicht vegan ist. Der ChaiLatte- und der Pineappel-CupCake waren gut und preislich okay ( je € 1,30). Der Besitzer ist gelernter Konditor, bäckt in der, vom Gastraum einsichtigen, Küche selbst. Er bietet auch Backkurse an, auch vegane, ist allerdings selbst kein Veganer. Foto der Cup Cakes wieder vergessen.
Anschließend machte ich mich auf den Weg ins NO MILK TODAY, in der Nähe der U-Bahn Station Südstern.Was soll ich euch sagen: dieses Lokal ist der OBERHAMMER !! Ein gemütliches Lokal ( wurde erst am 12.10.2013 eröffnet) das zum stundenlang Verweilen einlädt. Etwas abseits vom Touristenrummel, ausschließlich vegan. Es wird , mit Ausnahme der Brötchen und Croissants (die kommen von der Bio Bäckerei um die Ecke), alles selbst gebacken (mit Dinkelmehl und sehr viel glutenfrei). Wert wird gelegt auf Bioqualität und Fair Trade. Angeboten werden neben den Mehlspeisen auch pikante Sachen wie Suppe, Quiches, Bagels, Müsli,etc. Es gibt Ganztagesfrühstück. Eva, die Besitzerin, ist eine super nette die sich auch zu einem Plausch zu mir gesetzt hat. Der Caramel Scoones und die heiße Schokolade haben mein Herz höher schlagen lassen. Die Preise sind angemessen.
Abends habe ich mich mit meinem Sohn zum Essen im VEGO FOODWORLD getroffen. Das Lokal ist der OBERHAMMER. Essen super, Bedienung super, Preise super, Atmosphäre super. Burger sind riesengroß, ich war nach einem total satt.
Und in mir ist die Gewissheit hochgekommen dass genau so ein Lokal in Wien fehlt 🙂
Der 4.Tag ( Freitag 17.01.) war der Kultur gewidmet. Ich habe das Jüdische Museum besucht. Auch nach Stunden habe ich noch nicht alles gesehen und erkannt, dass ein Tag bei Weitem nicht ausreicht.
5.Tag ( Samstag 18.01)
Mein Weg führte mich wieder nach Kreuzberg. Zuerst ins YELLOW SUNSHINE, ein vegetarisch-veganes Lokal das leckere Burger anbietet. Es gibt auf der Speisekarte eine eigene Rubrik für vegane Burger, der Rest ist vegetarisch. Das Lokal ist nett, die Burger gut, aber bei weitem nicht so groß und vorallem nicht so lecker wie die im VEGO FOODWORLD. Wer Punkmusik mag ist im Yellow Sunshine sicher gut aufgehoben 🙂
Im Anschluß machte ich einen Spaziergang zum ROOTZ das in unmittelbarer Nähe der U-Bahn Station Schlesisches Tor angesiedelt ist. Die Besitzerin dort, eine waschechte Berlinerin ( ich glaube die erste die ich auf meiner Reise getroffen habe) ist eine der nettesten Personen die ich kennen gelernt habe. Das Lokal lädt sehr zum Verweilen ein. Viele der angebotenen Gerichte sind vegan, was nicht vegan ist, kann fast immer auf Wunsch vegan zubereitet werden. Die Musik ist angenehm, eher lateinamerikanisch. Bedienung äußerst bemüht und nett. Der Coconut Line Cake war der beste den ich jemals gegessen habe, zur heißen Schokolade gab es automatisch ein Glas Wasser dazu. Nach einem weiteren Spaziergang führte mich mein Weg nochmals dorthin, diesmal auf einen Strawberry Smoothie. Was soll ich euch sagen: mega-super-lecker.
Abends ein weiteres Highlight meiner Reise: Essen im MIO MATTO mit meiner Freundin Silvia Graf und ihrem Mann Jörg, die extra für dieses Treffen von Nordrhein Westfalen nach Berlin gefahren sind. Da wir uns das erste Mal persönlich getroffen haben, verging die Zeit viel zu schnell und wir haben beide vor lauter Quatschen vergessen Fotos zu machen.
Das Mio Matto ist preislich ganz sicher im oberen Segment anzusetzen ( das Menü kostet € 26,40), weshalb ich mich für eine Pizza entschieden habe (auch deshalb, weil ich nach dem Besuch inklusive Essen im Yellow Sunshine und im Rootz keine 4 Gänge mehr essen konnte). Ich mag normalerweise Pizza nicht so sehr, aber diese hat mich überzeugt. Lecker, lecker, lecker.
Da ich auf ein Treffen mit Björn Moschinski gehofft habe, fragte ich den Kellner gleich zu Beginn ob Björn im Haus sei. Die Antwort war niederschmetternd:“ Er hatte heute ein Catering für 6oo Personen und wird heute nicht mehr kommen“. Nachdem ich erwähnt hatte, dass ich aus Wien bin und ihn gerne gesehen hätte, wurde mir geraten mich am n ächsten Tag telefonisch zu melden und einen Termin zu vereinbaren. 🙁
ABER: als wir beim Essen waren kam derselbe Kellner an unseren Tisch und flüsterte mir ins Ohr: „Björn ist auf dem Weg hierher und wird in ca 10 Minuten da sein“. Als er kam, wurde er von der Bedienung über mein/unser Dasein informiert und kam auch an unseren Tisch. Wir haben ein wenig mit ihm geplaudert und gescherzt.
Etwas später hatte ich nochmals Gelegenheit an der Bar mit ihm alleine zu sprechen ( und ihm Grüße von Jerome Eckmeier und Ingo Jäger auszurichten). Björn hat mir in diesem Gespräch wertvolle Tips gegeben die mein Torten Backbuch betreffen.
Zu seiner Person kann ich nur eines sagen: er ist einer der nettesten Menschen der mir je begegnet ist. Freundlich, natürlich, genauso wie ich ihn aus TV Auftritten und Interviews kenne. Völlig authentisch. Ich liebe diesen Menschen 🙂
6.Tag (Sonntag 19.01) habe den Tag mit meinem Sohn unter anderem mit einem Kinobesuch verbracht. „Der Medicus“ (so heißt der Film) ist sehr zu empfehlen. Essen waren wir in einem kleinen asiatischen Lokal gegenüber des Kinos in Spandau.
7.Tag (Montag, 20.01)
Zuerst Besuch des Puppentheater Museums in Neukölln, Sehenswert und auch für Erwachsene zu empfehlen.
Danach hat es mich wieder nach Kreuzberg gezogen. Diesmal in ein völlig neues, sudanesischer Lokal namens TUTTI in der Zossenerstraße. Diese existiert erst seit 3 Monaten. Alle angebotenen Speisen sind vegan mit Ausnahme des Haloumi. Bis auf wenige Sachen wird alles selbst gemacht. Der Besitzer Nazar ist gebürtiger Sudanese der in Berlin Informatik studiert hat und jetzt seinen Traum von einem eigenen Lokal verwirklicht. Er ist eine Seele von einem Menschen und hat mir auch einige seiner Familienrezepte verraten. 🙂 Wir werden sicher in Kontakt bleiben.
8. und letzter Tag ( Dienstag 21.01.)
Zuerst Auschecken im Hotel, dann zum Flughafen um meinen Koffer dort zu deponieren.
Danach nochmals meinen Sohn treffen um mich zu verabschieden.
Anschließend fuhr ich ein letztes mal in die Altstadt Spandau die es mir inzwischen sehr angetan hat. Die Atmosphäre dort hat etwas ruhiges und fast ländliches an sich. Mittags in dem asiatischen Lokal gegessen in dem ich am Sonntag mit meinem Sohn war.
Abschließend Fahrt zum Flughafen und mit der letzten Maschine zurück nach Wien.
RESÜMEE.
Berlin ist eine wunderschöne Stadt in der es sich als VeganerIn weitaus günstiger leben lässt als in Wien. In den unzähligen Reformhäusern und Bioläden sind die Produkte weitaus billiger wie bei uns. Einzige Ausnahme: Willmersburger Käse, der kostet hier bei uns weniger 🙂
Die Anzahl der veganen Lokale ist enorm (auch wenn ich nur einen kleinen Teil besucht habe). In den „normalen“ Lokalen und Restaurants werden meist mindestens 1-2 vegane Gerichte angeboten ( vorallem in Kreuzberg, Prenzlauer Berg und Friedrichshain)
Fastinierend war für mich der Currywurst Stand in der Bergnannstraße/Kreuzberg der auch vegane Currywurst und -bulletten anbietet.
Aber auch das vegane Angebot in den Supermärkten hat mich überrascht.
Ich habe nur nette Menschen getroffen, hilfsbereit und freundlich.
Und eines weiß ich ganz sicher:
ICH KOMME WIEDER !!!!
Adressen: ( hier könnt ihr euch über die Öffnungszeiten, Anfahrtswege und das Angebot informieren)
FRECKLES: http://www.frecklesheaven.com/home..html
SATYAM: http://www.mysatyam.de/
TIGERTÖRTCHEN: http://www.tigertoertchen.de/
NO MILK TODAY: http://no-milk-today-berlin.de/
VEGO FOODWORLD: http://www.vego-foodworld.de/
YELLOW SUNSHINE: http://www.yellow-sunshine.com/
ROOTZ: http://www.rootz-berlin.de/
MIO MATTO: http://www.miomatto.de/
TUTTI: Zossener Str 17, 10961 Berlin, Stadtviertel: Kreuzberg ( Nazar hat noch keine homepage, soll aber in Kürze folgen)
JÜDISCHES MUSEUM: http://www.jmberlin.de/
PUPPENTHEATERMUSEUM: http://www.puppentheater-museum.de/
Danke für deinen tollen Bericht, Waltraud!
danke alles was gesagt über dem laden nur das der besitzer ist nicht Nizar sonderen Khalid Elmubarak.